Die Wende am Immobilienmarkt ist klar erkennbar. Die Immobilienpreise beginnen jetzt zu fallen, während die Bauzinsen explodieren. Der unmittelbare Zusammenhang ist nicht zu leugnen. Heute veröffentlichte Daten untermauern diese Wende bei Häusern und Eigentumswohnungen. Bei Immobilien-Neubauten wird die Preiswende nur durch einen anderen Effekt aufgehalten.
Immobilienpreise beginnen zu fallen
Es ist klar. Je teurer die Zinsen, desto höher ist die monatliche Belastung für Kreditnehmer, die sich ein Häuschen bauen wollen. Von daher werden sie zunehmend davon abgehalten neu zu bauen oder zu kaufen. Laut der aktuellen Veröffentlichung des Anbieters Europace ist dessen Hauspreisindex im Juni erstmals teilweise gefallen. Die Preise für Eigentumswohnungen und bestehende Einfamilienhäuser fallen – nur das Segment der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser verzeichnet noch einen Wachstum. Die Grafik zeigt die Entwicklung der Immobilienpreise seit dem Jahr 2017. Zuletzt sehen wir das Ende des jahrelangen Aufwärtstrends.
Der Europace Hauspreisindex für Eigentumswohnungen sinkt im Juni auf 230,63 Indexpunkte mit einem leichten Rückgang von -0,29 Prozent. Im Vorjahresvergleich liegt die Erhöhung noch bei 9,98 Prozent. Das Segment Bestandshäuser liegt im Juni bei 217,12 Indexpunkten und fällt im Vergleich zum Vormonat um -0,16 Prozent. Innerhalb der letzten zwölf Monate entwickelten sich die Preise um 11,15 Prozent nach oben.
Mit 0,66 Prozent im Vormonatsvergleich ist das Segment der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser das einzige, das im Juni noch zunimmt. Neubauten klettern damit auf 226,86 Indexpunkte. Im Vergleich zu den letzten zwölf Monaten verzeichnet das Segment eine Aufwärtsentwicklung um 13,21 Prozent. Der Gesamtindex von Europace zur Abbildung der Immobilienpreise erhöht sich im Juni minimal um 0,07 Prozent und ist somit stabil. Insgesamt werden 224,87 Indexpunkte erlangt und erhöht sich um 11,43 Prozent innerhalb der letzten zwölf Monate. Europace sagt dazu, im Wortlaut:
„Der Hauspreisindex bestätigt das, was wir mit dem Anstieg der Zinsen erwartet haben: Die Preisentwicklung bei Bestandsimmobilien sinkt aufgrund der unterschiedlichen Preisvorstellungen der Verkäufer:innen und potenziellen Käufer:innen. Nur bei Konsens einer zu erwarteten negativen Preisentwicklung wird derzeit verkauft. Das wiederum führt zu einem etwas niedrigeren Verkaufspreis. Die Entwicklung der Baukosten entkoppelt dabei die Preisentwicklung bei Neubauten, die noch ein leichtes Wachstum verzeichnen. In vielen Laufzeiten und Finanzierungsvorschlägen haben die Finanzierungszinsen die 3 Prozent-Marke bereits überschritten. Einen Nachfrage-Rückgang sehen wir allerdings noch nicht,” erklärt Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace, den Hauspreisindex.
Quelle: finanzmarktwelt / Claudio Kummerfeld